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Angstzustände und Panik – was tun?

Aktualisiert: vor 6 Tagen



Erste Hilfe bei innerer Unruhe und Panik


Plötzlich ist da dieses Gefühl.

Es kommt scheinbar aus dem Nichts – und du kannst dich nicht dagegen wehren.


Vielleicht beginnt es mit Herzklopfen.

Deine Hände werden feucht, dein Körper ist angespannt.

Dir wird übel, der Atem wird flach.


Manche beschreiben es wie einen inneren Sturm. Ein Gefühl, als würde alles wegbrechen. Gedanken wie: „Ich kippe gleich um.“ Oder: „Ich sterbe.“

Das kann Angst sein oder eine Panikattacke.

Beides ist belastend. Beides verunsichert.


Wenn du so etwas kennst, bist du nicht allein.

Angstzustände sind weit verbreitet – und sie können das Leben stark einschränken.


Was passiert da eigentlich?

Angst ist grundsätzlich sinnvoll. Sie schützt dich.

Dein Körper reagiert auf Gefahr – mit Alarm: Schneller Puls, flache Atmung, Muskelanspannung.

Das Problem ist: Dieser Alarm geht manchmal los, obwohl es objektiv keine Bedrohung gibt.

Dann reagiert der Körper auf etwas Altes, etwas Inneres – und wir können es oft nicht direkt einordnen. In der Fachsprache heißt es

Panikattacke- Herzrasen, Taubheit,

das Gefühl, nicht mehr da zu sein.

Doch in Wahrheit ist es gespeicherte

Angst: Panik ist also nicht irrational - sie ist eine

Erinnerung im Nervensystem.

Das ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist eine Schutzreaktion. Nur eben eine, die oft zu viel wird.


Was kannst du in akuten Momenten tun?

Wenn die Angst da ist, helfen einfache, greifbare Schritte – nichts Kompliziertes.


Hier drei Möglichkeiten, die oft stabilisieren:


1. Atmen

Ruhig in den Bauch einatmen. Bis vier zählen. Kurz anhalten. Langsam wieder ausatmen – idealerweise doppelt so lang wie das Einatmen.


2. Den Boden spüren

Beide Füße fest auf den Boden stellen. Den Kontakt bewusst wahrnehmen. Vielleicht sogar leicht mit den Zehen wackeln oder Druck aufbauen.


3. Einen Satz finden

Zum Beispiel:„Ich spüre Angst, aber ich bin in Sicherheit.“„Das geht vorbei.“„Ich habe das schon einmal geschafft.“

Diese drei Dinge ersetzen keine Begleitung – aber sie können dir helfen, den Moment zu überstehen.


Was hilft dir langfristig?

Angstzustände verschwinden selten von selbst.

Viele Menschen erleben sie über Wochen, Monate oder sogar Jahre.

Das heißt nicht, dass du nichts tun kann. Es gibt Wege, die helfen, du solltest nur ins Handeln kommen.

Deine Angst hat immer einen Ursprung

Nach meiner Erfahrung kommen Angstzustände nicht einfach so.

Es gibt immer einen Grund, auch wenn er vielleicht nicht sofort sichtbar ist.


Vielleicht war früher alles zu viel.

Vielleicht musstest du lange durchhalten.

Vielleicht war niemand da, der dich verstanden hat.

Dann lernt der Körper: Ich muss mich schützen. Und irgendwann zeigt sich das in Form von Angst.


Das zu erkennen, ist oft der erste Schritt, wieder in Verbindung mit sich selbst zu kommen.


Wenn dein Kind betroffen ist

Auch Kinder erleben Angst – und zeigen das auf unterschiedliche Weise.

Manche klagen über Bauchweh. Andere schlafen schlecht oder ziehen sich zurück. Manche reagieren mit Wut.

Wichtig ist, dass du dein Kind ernst nimmst. Dass du es begleitest – ruhig, liebevoll, klar. Genauso wichtig ist es, dass du selbst stabil bleibst.

Im Elterncoaching schauen wir, was dein Kind braucht – und was dir als Bezugsperson hilft, im Alltag gut durch diese Zeit zu kommen.


Wann ist Unterstützung für dich sinnvoll?

Wenn du das Gefühl hast, dass die Angst deinen Alltag einschränkt.

Wenn du dich immer öfter zurückziehst, nicht mehr abschalten kannst oder innerlich ständig angespannt bist – dann lohnt es sich, mit jemandem zu sprechen.

Du brauchst keine Diagnose.

Du brauchst keine „großen Gründe“. Es reicht, dass du merkst: So wie es gerade ist, soll es nicht bleiben.


Du musst da nicht allein durch

Es ist in Ordnung, überfordert zu sein. Es ist in Ordnung, nicht zu wissen, wie es weitergeht. Und es ist möglich, sich auf den Weg zu machen – auch wenn der Anfang schwerfällt.


Wenn du jemanden begleiten möchtest

Vielleicht liest du diesen Text nicht für dich selbst, sondern weil dir jemand am Herzen liegt, der unter Angst oder Panikattacken leidet.

Manchmal steht man hilflos daneben. Man sieht, dass es dem anderen nicht gut geht – aber dieser Mensch will sich (noch) keine Hilfe holen. Oder sagt: „Es geht schon.“

Das kann belastend sein. Auch als Angehörige*r darfst du dich damit nicht allein fühlen. Es ist in Ordnung, selbst Unterstützung zu suchen, Fragen zu stellen oder einfach einen Raum zu finden, in dem du über deine Sorgen sprechen kannst.



Da, wo du beginnst, dir selbst zuzuhören. Mehr braucht’s nicht.


👉 Du möchtest erst mehr über Panikattacken erfahren?https://www.sonja-grammel.com/wenn-angst-zur-panik-wird-arnsberg

 
 
 

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